| Description | (In German.) Städtfeld. 3’ Octobr. 92. The?rester Fre?nd, Ihr lieben Brief hat mir ?ngemein viele Fre?de gemacht—Theils weil er so viel angenehmes für mich enthällt, theils a?ch ?m der Seltenheit willen. Ich weiss noch von alten Zeiten her, dass Sie eben kein rüstigen Briefsteller sind. Doch das lezte bleibt n?r ?nter ?ns! Also vom erstand. Nehmen Sie meinen wärmsten Dank für das was Sie an meinen Sohne th?n ?nd a?ch für das was Sie von ihm sagen. Ich hofte es soll recht g?t mit ihm gehen. Es sagt mir jederman, dass er schon recht hübsch English spräche. A?ch er ist sehe z?frieden—n?r eins beklagt er, dass er nicht Beschäftig?ng gen?g habe. Sie wissen, geliebter Fre?nd, welches Z?tra?en ich z? Ihnen habe—?nd nehmen mir meine A?fr?higkeit gewiss nicht übel. Schon einige mal hat er mir geschrieben, dass er gar keine Beschäftigung habe. Sie können leicht denken, dass ich ihm sagte, dass diess noch nicht seÿn könte, dar er ja die Sprache nicht verstände. In seinen lezten Briefe aber wiederhohlt er abermals seiner Klage ?nd sagt dass ja auch die andern nicht beschäftigt wären, sondern sich mit diesem und jenem nicht Ka?fmännischen beschäftigten. Vielleicht wissen Sie, leiber fre?nd nichts davon. Da Sie sonst beschäftigt ?nd z? weit vom Comtoir entfernt sind. Ich bin nicht wenig verlagen, in dem ich dies schreibe—aber doch mach ich mirs z?m Pfleicht. Noch fühlt mein Sohn das Lästige der Langenweile—aber vonn seine Scale eingeschläfert wird; so ist er vom . . . ?nd wird nie ein thäliger Mann wieder. Ich bitte Sie ?m ?nsrer Fre?ndschaft willen, geben SIe doch mir ?nd dem Lui einen g?ten Rath. In meinem lezten Briefe habe ich ihn an Sie dieserhalb gewissen, aber er wird sich scha?en Ihnen etwas davon z? sagen. Vielleicht macht Sie diese Nachricht a?ch Ihr Comtoir selbst a?fmerksamer—?nd ist von N?zen für Sie selbst. Doch hier von gen?g! Mit meinem Triumphwagen läst sichs noch wohl halten—seit dem ich meine Fra? ?mgeschmissen habe, hat sie nicht wieder mit mir fahren wollen. G?t war es, dass er nicht an so einem bete, wie vor Schafstädt war. A?f mir bleibt es so, lange meine A?gen offen stehen, ein sondervares Bild, wie wir dort an dem Ufer des Teiches hinagen. So wie Hamiltons Enten ?. Tauben ?nd einige andere Geschichtchen a?ch immer in meinem Andencken bleiben. Aber, falscher, wie Sie n?r th?n als ob Sie nichts wüsten! Ich weiss doch, dass Sie von hier a?s ?m Rath gefragt werden sind. Wenn meine Mädchen einmal so nach den Engländern trachten, als gewisse andere so m?ss ich entwarten in einigen Jahren meine Sch?le z? machen, oder Sie gehen mir d?rch mit meinen Schûlein. Es hat mir diese Geschichte nicht so viel Verdr?ss gemacht, veil man sich im Gr?nde vor mir fürchtet. Unsrer Verhältnisse sind ?m so. wie sehen ?ns zwar alle Sontage aber bleiben doch sehr fremde. In ?nserem politischen Welt sind grosse Spalt?ngen. Sie sollten n?r einmal a?f der Warb?rg seÿn, ?nd die die politischen . . . fereÿn hören. Lachen müsten Sie. Doch darüber ist fast die allgemeine Stimme, die Französische Nation es nicht verdiene, das mir eine Trophen De?tches Bl?t ?m ihrentwillen fliest. Aber es ist n?n so in der Welt! Es geht nicht alles nach der Stimme der Vern?mft—nicht einmal imer nach der des ges?nden Menschenverstandes. Was mich besonders ärgert ist, dass ?nser vortrefliche Herzog mit in den Kreig gezogen ist. Sie wissen wie kostbar ?nd sein Leben ist. N?r die ersten Früchte seiner vortreflichen Regir?ng geniesen wir jezt—Wenn er n?n sein Leben verlöhr! Ich bin nichts in der Welt weniger als ein Aristocratish gesinter—aber ?nsere Fürsten liebe ?nbeschreiblich weil er das ist, was Fürsten seÿn sollten. Vebrigens werden manche De?tche Fürsten klüger—?. hochkantlich a?f manche Unterthanen, ?nd so wäre der Gewinn dass Deutchland a?s dem Schaten du Herr . . . Franzmänner machte, ?nendlich gross. Was aber das ganze ding für einen schädlichen Einfl?ss a?ch den Handel von Eichenach habe, können Sie gar nicht gla?ben. Man erhört dass ¾ des Ganzen nach Frankreich gieng. Diess fällt also jezt ganz weg. Den 24 Sept. ist ?nser Herzog in der grössten Gefahr gewesen. Er reitet ein ne?es Pferd, ?m es z? probiren, entfernt sich ka?m 1200 Schritte von seinem . . . wonte—a?genblicklich ist er von 3 Franzozisch Dragonnen ?mgeben—Er hat 4 von unsern H?szarn z? seinen Bedienung mit genommen. Einer wird diess gewahr, fällt wüthend die 3 feinde an, sturzt 2 z? Boden ?nd macht den 3 a z?m Gefangene. Wie reicht hätte ?nser Land den braven Fürsten verlichern können. N?n ein andermal ein Mehreres. Meine Fra? ?. Kinder grüssen Sie ?nd ich Ihren würdigen Vater ganz besonders. Ewig Ihr Fre?nd Reinhard. [Address-label:] Mr. R. M. Boulton / Soho / near Birmingham / fr. Cologne |